Ortsteil Herrnschwende
Herrnschwende liegt im Thüringer Becken, nordwestlich von Weißensee, an der Schwarzburgischen Helbe, wie auch das benachbarte Dorf Nausiß und hat 273 Einwohner.
Geschichte von Herrnschwende
Die älteste Erwähnung des Ortes Herrnschwende findet sich in einer Original-Urkunde des Schwarzburger Landesarchives Sondershausen aus dem Jahre 1253, in welcher Graf Heinrich von Kirchberg auf das jus advocatiae der Kirche zu Kirchengelde zu Gunsten des Stiftes Jechaburg verzichtet. Das Siegel der Gemeinde Herrnschwende stellt einen Arm dar, welcher eine Waage hält mit der Umschrift in zwei Ringen: „Discernit pondera rerum“ und „Gemeinde zu Herrn-Schwende 1742“.
Neben bekannten Geschlechtern wie die von Greußen, von Hagke, von Reiche, von Harras, von Tennstedt, um nur einige zu nennen, hatten auch die Klöster Capelle, Ottenhausen und Kölleda Einkünfte aus Herrnschwende bezogen.
1751 erkauft Friedrich August, Herzog zu Sachsen, König in Polen, die 4 vormaligen Weißenseeìschen Amtsdorfschaften Günstedt, Kutzleben, Obertopfstedt und Herrnschwende, welche im Jahre 1747 zum Rittergute Gangloffsömmern geschlagen worden waren, für 86.000 Thaler. Im Jahre 1760 wurde der Ort durch eine große Feuersbrunst zu einem großen Teil in Asche gelegt. Das Schulhaus wurde 1822 gebaut und 1838 durch einen Anbau vergrößert. Im Jahr 1816 hatte der Ort in 59 Häusern 303 Einwohner, im Jahr 1862 in eben so viel Häusern 282 Einwohner.
Bis 1815 gehörte der Ort zum kursächsischen Amt Weißensee, wurde dann durch Beschluss des Wiener Kongresses Preußen zugeschlagen und 1816 dem Landkreis Weißensee im Regierungsbezirk Erfurt zugeteilt. Am 01.06.1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Nausiß eingegliedert. Zuvor zur Verwaltungsgemeinschaft Kindelbrück gehörig, wurde Herrnschwende am 01.01.2019 ein Weißenseer Ortsteil.
Die Kirche St. Martini
Die Kirche St. Martini ist in den Jahren 1749 und 1750 erbaut worden, weil die Vorgängerkirche eingestürzt war. Das Patronat stand der Kommende Griefstedt zu. 1867 hatte die Kirche von Herrnschwende 3 Glocken. Die kleine Glocke wurde 1783, die mittlere Glocke im Jahr 1843 gegossen.